Kopfschmerzen durch Zähne

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Rückenschmerzen, Ohrensausen, Schwindel, Kopfschmerzen: Alle diese Beschwerden können durch Erkrankungen der Zähne ausgelöst werden. Doch da kaum bekannt ist, dass Beschwerden wie Kopfschmerzen durch Zähne verursacht werden können, wird dieser Zusammenhang oft lange übersehen. Unzureichende Behandlungen und lange Leidenswege sind die Folge.

Welcher Zusammenhang besteht zwischen Kopfschmerzen und Zähnen?

Zähne, Kiefergelenke und Muskulatur bilden eine funktionelle Einheit: Wenn die Bisslage verschoben ist, etwa durch eine überstehende Füllung oder Krone, verspannt sich die Kaumuskulatur. Die übrigen Muskeln versuchen die Störung zu kompensieren, die Folge ist eine Verspannung der gesamten Schädelmuskulatur. Da Gelenks- und Muskelsysteme des ganzen Körpers zusammenhängen, können die Probleme sich auch in weiter entfernt liegende Körperregionen wie etwa den Rücken ausdehnen. Derartige Fehlregulationen im Bereich des Kau- und Kiefergelenkssystems werden craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) genannt.

Neben Verschiebungen der Bisslage kommt auch das nächtliche Zähneknirschen (Bruxismus) als Ursache für die craniomandibuläre Dysfunktion in Frage: Durch das unbewusste, ständige Aufeinanderpressen der Zähne werden Kiefergelenke und Zahnhalteapparat überlastet, zusätzlich verschleißen die Zähne. Wenn der Körper versucht, diese Überlastungen auszugleichen, können Schmerzen in Muskelgruppen auftreten, die auf den ersten Blick nicht unmittelbar mit den Zähnen zu tun haben. Doch nicht nur Fehlfunktionen im Bereich des Kauapparates können Kopfschmerzen auslösen: Auch entzündliche Prozesse im Bereich der Zähne und Kieferhöhlen sind häufig mit Kopfschmerzen verbunden.

http://youtu.be/uDBAYgE183Y

Kopfschmerzen durch Zähne: Wie werden sie behandelt?

Am Anfang jeder Behandlung steht eine eingehende Diagnostik. Unter den Sammelbegriff “craniomandibuläre Dysfunktion” werden unterschiedliche Störungsbilder zusammengefasst. Wenn die Probleme durch eine Gebissfehlstellung ausgelöst werden, muss die Behandlung langfristig anders aussehen als bei nächtlichem Zähneknirschen durch Stress und Konflikte. Bei Infektionen wiederum steht eine Zahnsanierung im Vordergrund.

Eine erste Maßnahme bei einer craniomandibulären Dysfunktion ist häufig eine individuell angepasste Aufbissschiene, die einen regelmäßigen Kontakt zwischen den Zahnreihen herstellt und damit der Muskulatur ermöglicht, sich zu entspannen. Diese Behandlung kann sehr lange dauern, am Ende der Behandlung steht bisweilen die Korrektur der Bisslage durch den Aufbau entsprechender Funktionsflächen im Gebiss, etwa durch Onlays oder Kronen. Je nach Problemstellung werden auch physiotherapeutische Maßnahmen, Entspannungstechniken und Maßnahmen des Stressmanagements eingesetzt.

Besonders wichtig ist eine ganzheitliche Perspektive beim nächtlichen Zähneknirschen: Wenngleich das Krankheitsbild nicht vollständig verstanden wird und auch eine genetische Komponente diskutiert wird, so spielen Stress, Angst, Depression und soziale Vereinsamung doch eine bedeutsame Rolle. Zwar werden auch hier Schienen eingesetzt, um die dauerhafte Überlastung der Zähne, des Zahnhalteapparats und der Kiefer zu verhindern. Genauso bedeutsam ist jedoch, das Problem an der Wurzel zu packen und Stress und psychische Belastung zu reduzieren. Kopfschmerzen, die durch Zähne entstehen, sind ein komplexes medizinisches und psychosomatisches Thema, ist das Problem erst einmal erkannt, kann den Betroffenen jedoch geholfen werden.

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Kopfschmerzen Hinterkopf

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Viele Menschen leiden immer wieder an Kopfschmerzen, die vom Hinterkopf ausgehen. Die weitaus häufigste Ursache für diese Art von Kopfschmerz ist der sogenannte Spannungskopfschmerz. Eine Theorie geht davon aus, dass ein Nerv, der durch die Nackenmuskulatur verläuft, durch Verspannungen eingeengt wird und so Schmerzen bereitet. Diese Schmerzen können sehr belastend sein, sind jedoch harmlos. Leider gibt es auch gefährliche Ursachen für Kopfschmerzen am Hinterkopf, sodass im Zweifelsfall immer ein Arzt konsultiert werden sollte.

Spannungskopfschmerzen: unangenehm, doch nicht gefährlich

Kopfschmerzen am Hinterkopf sind typisch für Spannungskopfschmerzen. Oft treten gleichzeitig ein Druckgefühl oder Schmerzen in den Schläfen und in der Stirn oder hinter den Augen auf. Viele Menschen beschreiben diese Schmerzen so, als ob sie „einen zu engen Helm tragen würden“.

Spannungskopfschmerzen entstehen, wenn die Nackenmuskulatur über längere Zeit sehr angespannt ist. Häufig ist dies bei Menschen der Fall, die im Büro oder am PC arbeiten. Eine schlechte Haltung mit Hochziehen der Schultern kann diese Art von Kopfschmerzen begünstigen, aber auch psychische Anspannung und Stress zeigen sich oft in einer erhöhten muskulären Anspannung. Besonders anfällig für Spannungskopfschmerzen sind Menschen mit Fehlstellungen oder Bewegungseinschränkungen der Halswirbelsäule.

Wer häufig unter Spannungskopfschmerzen leidet, sollte versuchen, die Ursache zu identifizieren, um die passende Therapie zu finden: Eine nachhaltige Behandlung sollte stets an den Wurzeln des Problems ansetzen. So wird in einer osteopathischen Behandlung versucht, die Spannung der Nackenmuskulatur zu reduzieren und das System der Halswirbelsäule wieder ins Lot zu bringen. Bei Stress und psychischen Belastungen helfen Entspannungsverfahren und die Analyse der Lebensgewohnheiten. Einfache Spannungskopfschmerzen lassen sich jedoch auch durch Hausmittel wie Wärmeanwendungen gut lindern.

Einseitige Schmerzen am Hinterkopf

Schmerzt der Kopf nur auf einer Seite, handelt es sich meist meist um ein Symptom einer hartnäckigen Erkrankung, die eine maßgeschneiderte ärztliche Behandlung benötigt: Einseitige Schmerzen am Hinterkopf können für eine Migräne oder eine Occipitalisneuralgie sprechen. Bei der seltenen Occipitalisneuralgie handelt es sich um starke und hartnäckige Nervenschmerzen im Versorgungsgebiet des großen Hinterhauptnervs (Nervus Occipitalis), der unter anderem die Nackenregion versorgt. Einseitige, heftige Kopfschmerzattacken, die mit einer geröteten Bindehaut, einem tränendem Auge und einer verengten Pupille einhergehen, sind dagegen typisch für Clusterkopfschmerzen. Diese Schmerzen konzentrieren sich meist um den Bereich des betroffenen Auges, sie können jedoch seltener auch den Hinterkopf betreffen.

Wann sind Kopfschmerzen am Hinterkopf gefährlich?

Nicht jeder Kopfschmerz am Hinterkopf ist harmlos. Eine seltene, jedoch gefährliche Ursache für diese Symptomatik ist eine Subarachnoidalblutung, das ist eine Blutung in die weichen Hirnhäute. Charakteristisch für dieses Krankheitsbild sind plötzliche, schwerste Kopfschmerzen, die meist mit Nackensteifigkeit vergesellschaftet sind. Zusätzlich treten neurologische Symptome wie Bewusstseinsstörungen auf. Heftige Kopfschmerzen mit Nackensteifigkeit, Bewusstseinsstörungen und Fieber sprechen dagegen für eine Gehirnhautentzündung (Meningitis). Wenn Kopfschmerzen am Hinterkopf mit neurologischen Symptomen wie Bewusstseinsstörungen, Sprachstörungen oder Lähmungen einhergehen, handelt es sich um einen Notfall, der sofort im Krankenhaus behandelt werden muss.

FreeDigitalPhotos.net / David Castillo Dominici
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Kopfschmerzen durch Stress

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Die Entstehung von Kopfschmerzen ist eng mit Stress verknüpft: Bei Stress spannen sich Muskeln an, dies sind uralte Reflexe, mit denen der Körper in Alarmbereitschaft versetzt wird, sodass der Mensch flüchten oder kämpfen kann. Heute wird diese Spannung jedoch meist nicht mehr in Bewegung umgesetzt, sodass sie länger bestehen bleibt und zu Beschwerden führt. Kopfschmerzen durch Stress entstehen in erster Linie durch Verspannungen der Schulter- und Nackenmuskeln, aber auch der Gesichts- und Augenmuskulatur.

Diese Spannungskopfschmerzen treten jeweils beidseitig auf, sie sind mittelschwer, die Schmerzqualität ist dumpf oder drückend. Die Schmerzen betreffen den Hinterkopf, die Schläfen und die Stirn. Viele Menschen klagen auch über starken Druck hinter den Augen. Begleitsymptome, wie sie bei der Migräne üblich sind, dazu gehören Lichtscheu und Erbrechen, fehlen gewöhnlich.

Migräne und Stress: neue Erkenntnisse

Wenngleich üblicherweise Spannungskopfschmerzen mit Stress in Verbindung gebracht werden, deuten neue wissenschaftliche Erkenntnisse darauf hin, dass Stress auch bei der Entstehung der Migräne eine wichtige Rolle spielt. Neue Theorien gehen davon aus, dass Migränepatienten ungewöhnlich wach und sensibel sind, so wird Ihr Gehirn leicht überlastet. Die Nervenzellen schütten dann Botenstoffe aus, die Schmerzen triggern. Häufig treten verschiedene Kopfschmerzformen auch kombiniert auf. So leiden viele Migränepatienten zusätzlich unter Spannungskopfschmerzen.

Was hilft bei Kopfschmerzen durch Stress?

Wer öfter unter Kopfschmerzen durch Stress leidet, sollte langfristig überlegen, welche Stressfaktoren in seinem Leben bestehen und wie er deren Einfluss vermindern kann. Selbst wenn größere Lebensumstellungen nötig wären, aber im Moment nicht möglich sind: Entspannungsübungen helfen, besser mit Belastungen und schwierigen Situationen umzugehen. Besonders bewährt in der Behandlung von Spannungskopfschmerzen hat sich die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson.

Stress nachhaltig zu vermindern, ist meist ein langfristiges Projekt. Doch es gibt es eine Reihe von Sofortmaßnahmen, die stressbedingte Kopfschmerzen schnell lindern können. Allgemein beliebt ist der Griff zu Paracetamol, Aspirin, Ibuprofen und anderen rezeptfreien Arzneimitteln oder dann verschreibungspflichtigen Mitteln wie Triptane (z.B. Naramig). Bei ansonsten gesunden Menschen ist gegen eine gelegentliche Schmerzlinderung per Tablette auch nichts einzuwenden, doch sollte dies nicht zur Gewohnheit werden, da sonst Gesundheitsprobleme wie Nierenschäden oder eine Schmerzmittelabhängigkeit drohen.

Nicht immer ist eine medikamentöse Behandlung nötig, bei Spannungskopfschmerzen helfen auch einfache Hausmittel. Ein warmes Entspannungsbad mit Lavendelzusatz kann schon Wunder wirken. Beliebt sind auch Lavendelumschläge: Dabei wird Lavendelöl auf zwei kühle Waschlappen aufgebracht. Ein Waschlappen wird in den Nacken gelegt, der andere auf die Stirn. Hier wirken der Kältereiz auf die Haut und die anschließende vermehrte Durchblutung entspannend und schmerzlindernd. Einen ähnlichen Effekt hat Pfefferminzöl: Studien haben ergeben, dass Pfefferminzöl, in die Schläfen einmassiert, genauso gut gegen leichte und mittelschwere Spannungskopfschmerzen wirkt wie eine Schmerztablette.

Wichtig bei diesen Maßnahmen ist, zur Ruhe zu kommen und sich bewusst eine Auszeit zu nehmen. Besonders gut gelingt dies auch mit einer Selbstmassage: Dabei werden beide Hände auf die Schläfen gelegt und die Kopfhaut mit kreisenden Bewegungen vorsichtig massiert. Noch schöner ist es, wenn dazu ein Partner zur Verfügung steht. Kopfschmerzen durch Stress zeigen an, dass Körper und Seele überlastet sind, dies sollte man ernst nehmen, indem man sich etwas Gutes tut.

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Progressive Muskelentspannung bei Kopfschmerzen

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Viele Experten empfehlen Progressive Muskelentspannung bei Kopfschmerzen als effiziente Maßnahme zur Schmerzlinderung: Das beliebte Entspannungsverfahren dient der Reduktion von körperlichen und psychischen Stressreaktionen, die in der Entstehung von Schmerzen eine wichtige Rolle einnehmen. Zudem profitieren Menschen, die regelmäßig Übungen der Progressiven Muskelentspannung anwenden, von den positiven Effekten des Entspannungsverfahrens im Alltag: Sie werden gelassener, berichten über höheres Wohlbefinden und können besser mit Belastungen umgehen.

Die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson

Die Progressive Muskelentspannung (auch bekannt als Progressive Muskelrelaxation) wurde in den 1930er Jahren vom US-amerikanischen Arzt Edmund Jacobson entwickelt. Das Programm führt über den Wechsel von An- und Entspannung verschiedener Muskelgruppen zu einem Entspannungszustand. Die ursprüngliche Form enthielt Übungen für unzählige Muskelgruppen, inzwischen sind Kurzformen entstanden, die sich besser zum Üben im Alltag eignen.

Die progressive Muskelentspannung ist besonders leicht zu erlernen, da sie auf einfachen, körperbezogenen Übungen basiert, die von jedem durchgeführt werden können. So spricht sie auch Personen an, die sich bei anderen Entspannungsverfahren wie dem Autogenen Training schlecht fokussieren können. Die Wirkung der progressiven Muskelentspannung wurde in zahlreichen wissenschaftlichen Untersuchungen bestätigt und das Verfahren ist heute Bestandteil vieler Rehabilitationsprogramme und gesundheitsbezogener Vorsorgemaßnahmen. Trotz der großen Vorteile ist die progressive Muskelentspannung nicht für jeden geeignet: Menschen mit akuten Psychosen und Wahnvorstellungen sollten generell keine Entspannungsverfahren durchführen.

Progressive Muskelentspannung bei Kopfschmerzen

Die progressive Muskelentspannung wirkt auf mehreren Ebenen gegen Kopfschmerzen. Am unmittelbarsten wirkt sie bei Kopfschmerzen, die direkt durch Stress hervorgerufen werden: Angespannte Muskeln werden entspannt, der Atem tief und regelmäßig, Puls und Blutdruck sinken. Die psychische Entspannung führt zu größerer Gelassenheit und höherem Wohlbefinden. Zudem verstärken Stress und Angst die Schmerzwahrnehmung, Schmerzen verstärken wiederum die Stressreaktion. Entspannungsverfahren können diesen Kreislauf durchbrechen.

Doch die Progressive Muskelentspannung hat auch Langzeiteffekte: Wer regelmäßig übt, kann generell besser mit Stress umgehen und die körperlichen Stressreaktionen werden verringert. Über den Weg der besseren Stresstoleranz hilft die Progressive Muskelentspannung auch Migränepatienten, die Anfälle bevorzugt in Entspannungsphasen nach Stress erleiden. Die Progressive Muskelentspannung wird von der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft als Zusatzverfahren zur medikamentösen Behandlung empfohlen.

Progressive Muskelentspannung bei chronischen Schmerzen

Medikamente helfen bei chronischen Kopfschmerzen besonders schlecht und die dauernde Behandlung mit Medikamenten kann über Nebenwirkungen zu weiteren Gesundheitsproblemen führen. Bei chronischen Schmerzen ist ein ganzes Bündel von Maßnahmen nötig, um die Lebensqualität und die Schmerzen nachhaltig zu verbessern. Zu diesen Maßnahmen können Heilgymnastik, psychologische Verfahren und die Analyse und Veränderung des eigenen Lebensstils gehören. Auch die Progressive Muskelrelaxation hat sich bei Kopfschmerzen, die chronisch sind, als Baustein eines ganzheitlichen Behandlungskonzepts sehr bewährt

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Autogenes Training bei Kopfschmerzen

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Das Autogene Training ist ein Entspannungsverfahren, das in der Behandlung und Vorbeugung von Schmerzzuständen eine bedeutsame Rolle spielt. Besonders wirksam ist das Autogene Training bei Kopfschmerzen: Bei vielen Arten von Kopfschmerzen verstärkt Stress die Schmerzwahrnehmung, bisweilen ist Stress auch die Ursache von Kopfschmerz. Besonders eng ist der Zusammenhang zwischen Stress und Schmerz bei Spannungskopfschmerzen, die mit Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich in Verbindung gebracht werden. Entspannungsmethoden sind wichtige Elemente jedes Stressmanagements.

Entspannungsverfahren bei Kopfschmerzen

Entspannungsverfahren wirken den körperlichen und psychischen Folgen von Stress direkt entgegen: Blutdruck, Puls und Atemfrequenz sinken, der Atem wird tiefer und − bei Kopfschmerzen besonders wichtig − die Muskelspannung reduziert sich. Auf psychischer Ebene stellt sich sehr schnell ein Zustand des Wohlbefindens ein. Genauso wichtig sind jedoch die Langzeiteffekte: Menschen, die regelmäßig Entspannungsverfahren anwenden, berichten über besseren Schlaf, eine größere Gelassenheit und eine bessere Selbstregulation. Damit können Stress hervorrufende Situationen leichter gemeistert werden.

Entspannungsverfahren sind in der Vorbeugung und Behandlung von Kopfschmerzen doppelt nützlich: Bei Kopfschmerzen, die direkt durch Stress hervorgerufen oder verstärkt werden, können sie unmittelbar und schnell eine Schmerzlinderung hervorrufen. Zudem haben sie einen vorbeugenden Langzeiteffekt: Wer im Alltag besser mit Stress umgehen kann, leidet seltener unter durch Stress getriggerten Schmerzen und anderen körperlichen Beschwerden. In Programmen für Menschen mit chronischen und wiederkehrenden Schmerzen bilden Entspannungsverfahren deshalb einen unverzichtbaren Baustein.

Autogenes Training: Was ist das?

Das Autogene Training wurde 1926 von Johannes Heinrich Schultz entwickelt und gehört heute zu den beliebtesten und am leichtesten zu erlernenden Entspannungsverfahren. Es ist wissenschaftlich erprobt und wird bei einer Reihe körperlicher Beschwerden erfolgreich angewandt. Das Autogene Training wurde aus der Hypnose entwickelt und beruht auf dem Prinzip der Auto-Suggestion: In der Grundstufe verwendet der Übende auf den Körper bezogene Suggestionen, um einen Entspannungszustand hervorzurufen.

Die Übungen der Grundstufe können in der Mittelstufe durch zielgerichtete Vorsatzformeln ergänzt werden, die Verhaltensweisen und körperliche Reaktionen über die Übungssituation hinaus verbessern. Eine Vorsatzformel für Menschen, die in Prüfungssituationen sehr nervös werden, könnte zum Beispiel sein: “Ich bleibe ruhig und gelassen.” Beliebte Vorsatzformeln bei Kopfschmerzen sind: “Kopfdruck wie weggeblasen” oder “Kopf völlig frei”.
http://youtu.be/D48Vf8WqbrQ

Für wen ist Autogenes Training bei Kopfschmerzen geeignet?

Wie jede Behandlungsmethode kann auch das Autogene Training unerwünschte Wirkungen hervorrufen: Für Menschen mit starken Angststörungen und traumatischen Erfahrungen wird das Autogene Training nur bedingt empfohlen, da in der Entspannung Ängste aktiviert werden können. Diese Personen sollten das Autogene Training nur unter spezieller psychologischer Betreuung erlernen. Für Personen mit akuten Psychosen und Wahnvorstellungen ist das Autogene Training nicht geeignet. Für viele Menschen ist das Autogene Training bei Kopfschmerzen jedoch ein gesundes und bewährtes Verfahren, Schmerzen zu lindern und auch so manchen Griff zur Tablette zu vermeiden.

Bild: photoexpress.com / lu-photo
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