Aura bei Migräne

Aura bei Migraene

Unter einer Aura bei Migräne versteht man neurologische Symptome, die einem Migräne-Anfall vorangehen und die Schmerzattacke einleiten. Das Wort kommt aus dem Griechischen und bedeutet “Windstoß” oder “Windhauch”. Die Symptome sind flüchtig, meistens bilden sie sich nach kurzer Zeit wieder vollkommen zurück.
Nicht immer tritt eine Migräne zusammen mit einer Aura auf: Bei der sogenannten “einfachen Migräne” setzen Kopfschmerzen direkt ohne vorausgehende neurologische Ausfälle ein. Nur etwa 15-20 Prozent der Betroffenen leiden auch unter einer Aura.

Aura bei Migräne: Was sind die Symptome?

Die häufigsten Aura-Symptome sind Sehstörungen, die einseitig links oder rechts auftreten: Flimmern, Zickzacklinien, Lichtblitze oder “blinde Flecken” im Gesichtsfeld. Auch das Schließen der Augen bringt diese Phänomene nicht zum Verschwinden. Doch auch Gleichgewichtsstörungen und Gefühlsstörungen wie Taubheitsgefühle oder Kribbeln an Händen, Armen, Gesicht und Zunge kommen vor. Besonders unangenehm und beängstigend sind einseitige Lähmungserscheinungen von Armen oder Beinen und Sprachstörungen.

Wie verläuft eine Migräne mit Aura?

Bei einem typischen Verlauf fangen die Aura-Symptome langsam an und klingen innerhalb von 30 bis 60 Minuten nach und nach wieder ab. Innerhalb einer Stunde setzen dann die starken, halbseitigen Migräne-Kopfschmerzen ein. Dieser Verlauf mit dem allmählichen Beginn ist sehr wichtig, um die Aura von anderen neurologischen Erkrankungen abzugrenzen: Die oben genannten Symptome können auch bei einem Schlaganfall auftreten, setzen dann aber üblicherweise plötzlich ein.

Welche Formen von Migräne mit Aura gibt es?

Am häufigsten ist die Migräne mit typischer Aura, deren Symptome sich innerhalb einer Stunde vollständig zurückbilden. Bleiben die Symptome länger als 60 Minuten bestehen, spricht man von einer “prolongierten” (“verlängerten”) Aura. In seltenen Fällen sind auch nach einer Woche noch Aura-Symptome vorhanden und in der Kernspintomografie lässt sich ein vermindert durchblutetes Gehirn-Areal nachweisen, dann handelt es sich um einen migränösen Hirninfarkt. Es gibt auch Auren, denen keine Kopfschmerzen folgen. Diese isolierten Auren wurden früher etwas missverständlich “Migraine-sans-migraine” (“Migräne ohne Migräne”) genannt.

Wie entsteht eine Migräne-Aura?

Welche Prozesse bei einer Aura im Gehirn ablaufen, ist bis heute Gegenstand intensiver wissenschaftlicher Forschung und kontroverser fachlicher Auseinandersetzungen. Als möglicher Mechanismus wurden früher Durchblutungsstörungen im Gehirn diskutiert, wie sie beim Schlaganfall und seinen Vorstufen auftreten. Heute geht man jedoch davon aus, dass eine Aura Ausdruck einer umschriebenen elektrischen Funktionsstörung des Gehirns ist. Patienten, die an Migräne mit Aura leiden, haben jedoch ein erhöhtes Schlaganfall-Risiko.

 

Wie wird eine Aura behandelt?

Hat eine Aura einmal begonnen, kann sie nicht durch Medikamente oder andere Maßnahmen gestoppt werden. Vielen Betroffenen dienen die Aura-Symptome jedoch als Frühwarnzeichen für die kommenden Schmerzen und sie können rechtzeitig Schmerzmittel einnehmen. Ansonsten ist die Behandlung und Vorbeugung der Aura gleichbedeutend mit der Behandlung und Vorbeugung der Migräne: Ein regelmäßiger Schlaf-wach-Rhythmus, gesunde Ernährung, Ausdauersport, Entspannungsverfahren und in schweren Fällen auch regelmäßig eingenommene Medikamente wie Triptane z.B. “Naramig” können die Häufigkeit einer Migräne mit Aura deutlich verringern.

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