Schon mancher hat sich nach einem langen Abend in einer Kneipe gefragt, ob seine Kopfschmerzen “vom Rauchen” kommen. Doch kaum jemandem ist bewusst, dass Rauchen nicht nur für den brummenden Schädel am Tag nach der Kneipentour verantwortlich ist. Der Einfluss des Rauchens auf Schmerzen ist viel umfassender: Studien haben gezeigt, dass Rauchen die Entstehung von chronischen Schmerzen generell begünstigt.
Das trifft auch auf sehr häufige und quälende Kopfschmerzen zu: Rauchen gilt als “Triggerfaktor” (Auslöser) für Spannungskopfschmerzen, Migräne und Clusterkopfschmerzen. Besonders spürbar ist dieser Einfluss, wenn noch weitere Auslöser dazukommen, wie etwa Stress und Schlafmangel. In diesem Zusammenhang wiegt der Griff zur Zigarette zum Stressabbau besonders schwer. Schon wenige Zigaretten genügen: Bereits fünf Stück täglich erhöhen die Häufigkeit von Migräneattacken. Hinzu kommt, dass das Schlaganfallrisiko bei rauchenden Migränepatienten erhöht ist.
Kopfschmerzen vom Rauchen: Wie entstehen sie?
Wie genau das Nikotin auf die Schmerzentstehung wirkt, ist nicht vollständig geklärt. Unter anderem wird diskutiert, dass durch Rauchen Gefäße verengt werden und der Blutdruck steigt. Wenn die verengten Gefäße sich wieder ausdehnen, können Migräneattacken einsetzen. Auf Dauer werden die Gefäße geschädigt und die Durchblutung der betroffenen Organe vermindert. Auch in Zigaretten enthaltene Giftstoffe könnten eine Rolle spielen.
Rauchstopp als wirksame Schmerzbehandlung
Untersuchungen haben ergeben, dass ein Rauchstopp eine sehr wirksame “Zusatzbehandlung” bei chronischen Kopfschmerzen darstellt. Die Wirkung ist individuell verschieden, doch bisweilen wirkt Nikotinabstinenz besser als Medikamente. Wer es schafft, auf Zigaretten zu verzichten, profitiert in vielerlei Hinsicht: Wenn sich die Schmerzen bessern, können auch Schmerzmittel gespart werden, deren Nebenwirkungen auf Dauer ohnehin problematisch sind.
http://youtu.be/tJ23ToWi2Vw
Ein Nikotinentzug ist nicht leicht, doch wer sich mit dem Gedanken trägt, sollte nicht vergessen: Es handelt sich nicht nur um eine besonders anstrengende “Kopfschmerzbehandlung”, sondern um eine umfassende Verbesserung der Gesundheit: Rauchen schädigt den Organismus im Allgemeinen. Gefäßveränderungen mit den Spätfolgen wie Schlaganfall oder Herzinfarkt oder ein erhöhtes Risiko für Lungenkrebs sind nur zwei der gravierenden Gesundheitsrisiken, die Raucher in Kauf nehmen.
Wer den Nikotinentzug auf eigene Faust nicht schafft, sollte sich an eine Beratungsstelle wenden. Nach einer genauen Analyse des persönlichen Rauchverhaltens kann eine Beratungsstelle maßgeschneiderte Unterstützung von Nikotinpflastern bis zu Akupunktur oder Hypnose und psychologischer Beratung anbieten. Während viele Arten von chronischen Kopfschmerzen nur sehr schwer behandelt werden können, haben die Betroffenen es hier in der Hand: Kopfschmerzen vom Rauchen müssen nicht sein.
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