“Ist es Migräne oder sind es Kopfschmerzen?”, fragen sich viele Leute, die von Kopfschmerzen geplagt werden. Unter den zahlreichen Arten von Kopfschmerzen sticht die Migräne besonders hervor: Charakteristisch für die Migräne ist ein anfallsartig auftretender halbseitiger Kopfschmerz, der oft so heftig verläuft, dass er die Betroffenen völlig außer Gefecht setzt. Da Migränekopfschmerzen besonders quälend sind, ist es wichtig, sie zu erkennen und fachgerecht zu behandeln.
Migräne erkennen
Ist eine Migräne leicht zu erkennen? Diese Antwort auf diese Frage ist: „Ja und nein.“ Die klassischen Symptome einer Migräne sind sehr prägnant und leicht zu erkennen. Es gibt jedoch Formen der Migräne, die nicht typisch verlaufen. Dann ist die Abgrenzung zu anderen Erkrankungen schwieriger. Generell gilt: Wenn es sich um einen plötzlich auftretenden, Stunden bis Tage anhaltenden Anfall von halbseitigen Kopfschmerzen, gepaart mit Übelkeit, Erbrechen und Lichtscheu oder Geräuschempfindlichkeit handelt, ist es mit hoher Wahrscheinlichkeit Migräne.
Sonderformen der Migräne
Bei etwa 15 bis 20 Prozent der Betroffenen treten zusätzlich Symptome einer “Aura” auf. Unter “Aura” versteht man neurologische Symptome, die der Kopfschmerzattacke vorausgehen. Zu diesen Symptomen gehören Sehstörungen wie farbige Lichtblitze, schwarze Löcher im Gesichtsfeld oder Zickzack-Linien. Andere Leute spüren ein Kribbeln in den Gliedmaßen oder sie leiden unter Gleichgewichtsstörungen, Sprachstörungen und Lähmungen. Bei den meisten Migräneformen bilden sich die Aura-Symptome wieder zurück, bevor die Schmerzen einsetzen.
Neben den Grundformen “Migräne ohne Aura” und “Migräne mit Aura” gibt es seltenere Formen der Migräne, die nicht immer leicht von anderen Erkrankungen zu unterscheiden sind. Die Migräne vom Basilaristyp etwa geht mit besonders intensiven neurologischen Symptomen einher: Neben Sprachstörungen und Schwindel sind auch Doppelbilder, Ohrgeräusche, Bewegungsstörungen, Bewusstseinsstörungen und Gefühlsstörungen typisch. Besonders schwer zu diagnostizieren ist die sogenannte “Migraine sans Migraine”. Dabei handelt sich um isolierte Auren ohne Kopfschmerzen.
Migräne oder Kopfschmerzen?
Die weitaus häufigste Art der “gewöhnlichen” Kopfschmerzen sind Spannungskopfschmerzen: Etwa 90 Prozent aller Menschen erleben irgendwann in ihrem Leben eine Episode. Spannungskopfschmerzen lassen sich von Migräne leicht unterscheiden: Sie gehen vom Nacken aus, sind symmetrisch und breiten sich im Bereich des ganzen Kopfes aus. Sie werden als dumpf oder drückend erlebt, Begleitsymptome fehlen in der Regel. Spannungskopfschmerzen sind meistens leicht bis mittelschwer und eher lästig als quälend. Häufig werden Spannungskopfschmerzen mit Stress in Zusammenhang gebracht.
Migräne oder Kopfschmerzen? Die Unterscheidung ist wichtig, denn die Migräne erfordert eine spezielle Behandlung. Einzelne und unkomplizierte Migräne-Anfälle können mit klassischen Schmerztabletten wie Aspirin in Kombination mit Medikamenten gegen Erbrechen behandelt werden. Treten jedoch regelmäßig Anfälle auf oder handelt es sich um eine komplizierte Form, werden Medikamente nötig, die eigens zur Behandlung der Migräne entwickelt wurden. Wer unter Migräne leidet, sollte sich unbedingt von Fachleuten beraten lassen.
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